Rechtstipp zu Jagdpachtverträgen

Achtung Jagdgenossen – Viele Jagdpachtverträge laufen zum Ende des Jagdjahres (31.03.) aus.
Vorsicht bei von der Jagdseite fertig vorformulierten Pachtverträgen!

Für die Jagdrechtsinhaber (Jagdgenossen) gilt es jetzt besonders aufmerksam zu sein. Gelegentlich werden ihnen von Ihren jagdlichen Partnern fertige Jagdpachtverträge „unterschriftsreif“ vorgelegt, die bei näherer Betrachtung einseitig zu Lasten der Jagdgenossen formuliert sind. Wir haben Ihnen im folgenden Aufsatz einige wichtige Informationen aufgelistet die es im Besonderen zu beachten gilt.

Lesen Sie den ganzen Artikel:

 

Unsere Jagdpachtverträge als Vorlage


3 Kommentare zu “Rechtstipp zu Jagdpachtverträgen

  1. Stefan Rock

    Wer einen solchen „Jagdpachtvertrag“ als Jäger unterschreibt, ist selbst dran schuld. Er soll aus seinem versteuerten Einkommen als Melkesel für die Jagdgenossen herhalten, allgemein formuliert. Dann jagt doch selber liebe Jagdgenossen, und wir jagen stattdessen in Kanada, Alaska und in Russland oder sonstwo. Allerdings ist mir beim Lesen einiger Artikel hier in diesem Forum, mein Wohlwollen gegenüber den Jagdgenossen sprich Bauern, etwa beim „Rechtstipp Jagdpachtvertrag“, völlig abhanden gekommen, was die Subventionen in der Landwirtschaft anbelangt. Diese Subventionen werden aus Steuermitteln finanziert, die ich und viele andere Steuerzahler aus unserem Geschäftsgewinn und /oder aus selbstständiger oder nichtselbstständiger Arbeit erwirtschaften. Warum sollen landwirtschaftliche Betriebe von mir subventioniert werden, die nicht entsprechend gewinnorientiert wirtschaften können oder wollen. Ich bekomme als Unternehmer auch keinerlei Subventionen oder sonstige Vergünstigungen.Und wenn ich keinen Gewinn mache, verdiene ich auch nichts. So sollte es in der Landwirtschaft auch gehandhabt werden. Dann könnt ihr auch solche Pachtverträge zuungunsten der Jager versuchen abzuschließen. Nur es werden sich die allerwenigsten Jager auf solche Vertragsentwürfe einlassen. Und dann habt ihr ja viel Zeit zu jagern, wenn nicht mehr subventioniert wird, einer schönen Freizeitbeschäftigung zu frönen. Viel Spaß und dass mit dem Subventionswegfall für landwirtschaftliche oder forstwirtschaftliche Betriebe meine ich auch sehr ernst!! Waidmanns Heil!!

    1. Nikolaus Urban

      Sehr geehrter Herr Rock, bitte versuchen Sie sich in die Verantwortung eines Privatwald-Besitzers hinein zu versetzen der jahrzehntelang vergeblich versucht seinen Wald naturnah und standortgerecht auf- bzw. umzubauen. Zur Information: Privatwald umfasst etwa 66 % der Waldfläche Bayerns. Der wegen einer überhöhten Reh- oder/und Rotwildwild-Population, durch Zäune etc. zum Schutz vor Verbiss oder Schälschäden geschützt werden muss und am Ende doch wieder nur Fichte auf seiner Forst-Fläche – denn von Wald kann hier kaum gesprochen werden – an die nächste Generation weitergeben kann. Dies ist weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll. Wir geben zu bedenken, Waldbesitzer haben auch eine gesetzlich klar definierte „Gemeinwohl-Verantwortung“.

      Wir Bauernjäger stehen natürlich zu einer Naturnahen Waldwirtschaft. Wir stehen natürlich gesetzestreu zum BJG, dem BayJG aber in erster Linie natürlich zum Bayerischen Waldgesetz. Zusammengefasst auf die kurze „Reiz-Formel“ – Wald vor Wild.

      Mit unserer Homepage “Bauernjäger” unterstützen und informieren wir interessierte Jagdgenossen. Ein Schwerpunkt ist hierbei, die Interessen und Ziele der Klein-Privatwaldbesitzer zu unterstützen – genauso wie dies andere Verbände auch für ihre Klientel, z.B. der Freizeit-Jägerschaft, völlig legal praktizieren. Auslöser für dieses Engagement ist die traurige Tatsache, das seit über 30 Jahren, um die +/- 65% nur wenige Prozent umherschwankend, in den Hegegemeinschaften Bayerns eine hohe bis deutlich zu hohe Verbissbelastung aufweisen und eine wesentliche Änderung nur auf überschaubaren Teilflächen erkennbar ist.

      Um hier eine deutliche Änderung zu bewirken bzw. herbeizuführen, bilden wir an unserer Jagdschule seit über 10 Jahren selbstverständlich Grundeigentümer und Bauern zu Jägern aus. Nach erfolgreicher Jägerausbildung können diese Jagdgenossen, die ja die eigentlichen Jagdrechtsinhaber nach dem Gesetz sind, Eigenverantwortung für ihren Grund und Boden übernehmen. Eine wesentliche Möglichkeit ist hierbei die jagdrechtliche Alternative, an Stelle einer langjährigen Verpachtung, die Jagdliche Eigenbewirtschaftung anzustreben. Als Ausbilder agieren ausschließlich professionelle Referenten. Vom Rechtsanwalt, Veterinärmediziner, Forstmann, Waffenmeister bis hin zu einem Revierjagdmeister.

      Das Wichtigste ist den Bauernjägern eines: Hier wird nicht einfach wütend und unqualifiziert umhergeschossen, sondern es werden Revierbezogene Jagdkonzepte entwickelt, die sich an den waldbaulichen Zielen der Grundeigentümer orientieren. Jagdausbildung und Jagdpraxis vermitteln bzw. setzen dabei auf aktuelle wissenschaftlich fundierte, artspezifische Erkenntnisse.

      Wir unterscheiden uns nicht allzu sehr von den sogenannten traditionellen Jägern – nur eines ist für uns primär richtungsweisend, nämlich der Artikel 14 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland und der beinhaltet u.a. „…die Unantastbarkeit des Eigentums.“

      Wir verstehen dass Sie unserem Verständnis in der Gestaltung von Jagdpachtverträgen nicht folgen und deshalb etwas aufgebracht sind. Jedoch ist ein Jagdpachtvertrag eben ein Vertragswerk, das die beiden Vertragsparteien Grundeigentümer auf der einen und zukünftiger Jagdpächter auf der anderen Seite nach dem BGB für beide Seiten zufriedenstellend aushandeln müssen. Sollten dem zukünftigen Jagdpächter die waldbaulichen und landwirtschaftlichen Ziele der Grundeigentümer zu weit gehen und nicht mit den eigenen jagdlichen Zielen harmonisieren – so bleibt es ihm unbenommen die Jagdpacht eben nicht anzutreten. Dann ist es sicher sinnvoller in Afrika, Kanada, Russland oder sonst wo „angewandten Naturschutz“ zu betreiben.

  2. Bürgermeister

    Lieber Stefan Rock,

    ich erlaube mir einfach mal Dich zu duzen. Nenne mir bitte eine Branche, die in Deutschland nicht in irgend einer Form subventioniert wird. Die Autoindustrie oder Häuselbauer oder die Kitaplätze oder schnelles Internet, günstige Strompreise für Großindustrie, Abfrackprämie, Photovoltaik ,E- Autos, Airlines, Schifffahrt, Bahn, die Gemeinden, der BJV, …. ! Auch Exporterstattungen sind Subventionen. Und somit alle die in diesen Branchen arbeiten. Alle werden subventioniert. Auch die Landwirte bekommen Subventionen mit dem Ziel die Grundbedürfnisse des Menschen (Essen und Trinken) möglichst billig anbieten zu können. Aber auch um Wettbewerbsnachteile gegenüber Ländern mit niedrigen Löhnen und niedrigen Standards auszugleichen (Weltmarkt). Du kannst mir glauben, mir wäre es auch lieber, alllllle Subventionen würden abgeschafft. Diese Förderungen gibt es nämlich nicht umsonst, sondern ist mit hohen Kosten und Auflagen (teils sehr fragwürdige Auflagen) verbunden.
    Nun zu Deinem Hass auf die Menschen, auf deren Eigentum du Dein Hobby, auf Kosten derselben, möglichst umsonst ausüben möchtest. Wie Du selbst schreibst, sollte jeder gewinnorientiert wirtschaften und dazu zählt für die Landwirte eben auch der Wald. Und mit Verlaub, der Landwirt (Jagdrechtsinhaber) bestimmt, was auf seinem Grund bzw. seiner Firma zu geschehen hat. Wer das nicht akzeptieren kann oder will, soll doch bitte in Kanada, Alaska, Russland oder sonstwo seinem Hobby nachgehen. Es gibt dorthin sicher günstige subventionierte Tickets . Vielleicht sogar ohne Rückflug. Oder vielleicht gleich in die hungernden Gebiete dieser Erde, damit Du merkst wie wichtig eine funktionierende Landwirtschaft ist. Neid und Missgunst sind anscheinend die Geschwister des konventionellen Jägers. Genau diese Eigenschaften bringen euch ins Grab.